Queere Jugendliche sind nach wie vor stark von Diskriminierungserfahrungen betroffen. Wir haben bei dieser Gruppe eine um ein vielfaches höhere Suizidrate als bei Heterosexuellen Jugendlichen. Ebenfalls lässt sich in Studien ermitteln, dass queere jugendliche häufiger an psychischen Erkrankungen, wie Depressionen erkranken. Diese Effekte sind laut Studien selten auf den inneren Coming Out-Prozess an sich zurückzuführen sondern auf fehlende Akzeptanz in der unmittelbaren Umgebung. Darum sehe ich hier ebenfalls für diese Gruppe Bedarf an Hilfs- und Beratungsangeboten. Diese Angebote müssen so niedrigschwellig wie möglich sein und in der Lebenswirklichkeit jugendlicher Personen stattfinden. Das schaffen wir durch einerseits Sichtbarkeit des Angebots und andererseits durch das Schaffen von Schutzräumen für queere Jugendliche. Ganz besonders das Empowerment von Trans*Personen wäre hier eine sehr große Aufgabe.
Zum Wohnen im Alter, kann ich als Sprecher des ersten queeren Mehrgenerationenhauses Europas von meinen Nachbarn berichten, dass gerade ältere Nachbar:innen nicht in klassische Pflegeheime oder Seniorenwohnanlagen leben wollen. Viel mehr wünscht man sich eine Durchmischung und den Austausch gerade mit jüngeren Personen. Viele Nachbar:innen berichten über Diskriminierungserfahrungen auf dem Wohnungsmarkt. Das ist allerdings kein Problem vorwiegend älterer Queerer Personen, sondern generationenübergreifend.